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Freshness

Definition

In diesem Glossar geht es um die Aktualität einer Website – die auch dort das Ranking bei Google beeinflussen kann, wo sie eigentlich keine Rolle spielt:

Ihr

Ansprechpartner

Khalil Agheli Zadeh Geschäftsführer
Khalil Agheli Zadeh
Geschäftsführer

Das Freshness Update

Freshness ist ein Update des Google-Algorithmus, das im November 2011 die Aktualität der Websites zum Ranking-Faktor machte. Google betont, dass die Aktualität einer Webseite nicht ausschlaggebend sei, sondern der Algorithmus selbst entscheiden könne, wie wichtig der Faktor „Aktualität“ für einen Suchvorgang sei.

Das kann der Algorithmus sehr gut in allen Fällen, in denen es wirklich auf die Aktualität ankommt. Hier ist Verdrängung durch den Ranking-Faktor Freshness auch wirklich wichtig, weil niemand die Preise, Sportergebnisse etc. von gestern sehen will.

Weil der Ranking-Faktor Freshness seitdem Teil des Algorithmus ist und dieser die Inhalte der Seiten nicht wirklich lesen und verstehen kann, kann dieser Faktor aber auch bei Seiten, die eigentlich nicht ständig aktualisiert werden müssen, den entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Seiten bringen. Das kann zur Verzerrung der Informationslandschaft führen, wie die Entwicklung seitdem bereits gezeigt hat:

Bedeutung des Freshness Updates

Das Internet wurde von seinen Entwicklern Tim Berners-Lee und Co. zur lizenzfreien Nutzung an die Menschheit übergeben, damit jeder Mensch auf „alle Informationen der Welt“ zugreifen kann. Da im Internet zu jedem Thema tausende bis millionen Websites mit Informationen bereit stehen, ist eine zielführende Informationssuche nur möglich, wenn die Informationen auf Metaebene katalogisiert werden. Google ist angetreten, um die Sortierung der Informationsausgabe durch Empfehlungen der Internetnutzer zu gewährleisten, und hat sich damit gegenüber anderen Ordnungsstrukturen (wie z. B. Webkatalogen, die von einzelnem Menschen oder Redaktionen erstellt werden) schnell durchgesetzt.

Da neu ins Netz gestellte Seiten den Internet-Nutzern erst zugänglich gemacht werden müssen, damit sie Empfehlungen abgeben können, lässt die Suchmaschinen die Informationsangebote durch Algorithmen vorsortieren. Diese Algorithmen haben seitdem etliche Updates erfahren, um den Inhalt eines Informationsangebots besser erfassen zu können und ihm in der Sortierung der Ausgabereihenfolge zu einer bestimmten Suchanfrage einen bestimmten (Ranking-) platz zuzuweisen. Wesentlich mehr Updates wurden notwendig, um manipulativen Beeinflussungen der Sortierreihenfolge einen Riegel vorzuschieben.

Inzwischen wird die Sortierung der Informationsausgabe zu einem bestimmten Suchbegriff von rund einem Dutzend Algorithmen vorgenommen, deren Funktionieren nicht öffentlich bekannt ist. Freshness ist nur einer von rund 200 Ranking-Faktoren, dieser Faktor soll neben der Aktualität der Website auch noch die Relevanz der „Aktualität“ im Rahmen der jeweiligen Suchanfrage beurteilen. Man kann davon ausgehen, dass kein Mensch (und auch nicht Google selbst) mehr genau nachvollziehen kann, warum Website A vor Website B ausgegeben wird. Die Beurteilung der Freshness mag leicht sein, wenn die Suchanfrage „aktuelle Lottozahlen etc.“ lautet; wäre aber bei vielen Informationsangeboten nur möglich, wenn der Algorithmen den Inhalt der Seite vollständig erfassen und inhaltlich bewerten könnte (was er nicht kann).

Diese Art der Sortierung ist dennoch eine große Leistung und funktioniert im Großen und Ganzen erstaunlich gut. Der Mensch sollte nur immer im Blick behalten, dass Google niemals seine einzige Informationsquelle bleiben sollte, wenn er sich wirklich über ein Thema informieren will. Denn das Freshness Update verdeutlicht besser als alle anderen Funktionen der Google-Algorithmen, wie sehr eine automatisierte Sortierung und damit die Informationsvielfalt davon abhängt, dass Menschen den Algorithmen die richtigen Anweisungen geben: Eigentlich ist es für den Menschen selbstverständlich, dass er seinen Mitmenschen immer zuerst die aktuellsten Informationen zu einem Thema zur Verfügung stellt. Deshalb gibt es Journalismus; so verfährt die Presse, seit es Zeitungen und TV-Nachrichten gibt. Ein Suchmaschinen-Algorithmus sagt einer Maschine, wie sie arbeiten soll, und er muss sogar zu solchen Selbstverständlichkeiten durch menschliche Anweisungen veranlasst werden.

Weil der Freshness-Faktor darauf ausgerichtet wurde, die neuesten Nachrichten zu einem Thema in der Sortierung (im Ranking) nach vorne zu bringen, war er mit beteiligt an einer Veränderung unserer Informationslandschaft, in der viele Menschen die neuesten Nachrichten aus Google und nicht mehr aus öffentlichen Nachrichten / Internetplattformen oder Zeitungen beziehen. Damit hat sich Google zu einer Konkurrenz dieser Informationsquellen entwickelt, was der Informationsvielfalt im Grunde dient, aber auch Gefahren in sich birgt:

Die Grenzen der Freshness

Milliarden Menschen informieren sich im Netz und können unsagbar viele Informationen zu jedem beliebigen Thema abrufen. Viele aktuelle Informationen wie z. B. Ergebnisse von Sport-Wettkämpfen oder Wetterdaten können schneller über Google abgerufen werden, als sie in redaktionell bearbeiteten Nachrichten verkündet werden.

Doch bei vielen wichtigen Informationen kommt es nicht auf die Aktualität an, sondern auf die Inhalte. Diese Seiten werden von den offiziellen Instituten oder Fachleuten aus dem jeweiligen Beruf erst dann aktualisiert, wenn es neue Nachrichten zum Thema gibt. Natürlich erst dann, ganz bewusst, weil eine Pseudo-Aktualisierung zugunsten der „Freshness einer Website“ nur unangebrachte Verwirrung stiften würde. Wenn diese Informationen ins Netz gestellt werden, ohne dass die jeweiligen Fachleute Google Freshness-Erfordernisse beachten, kann da schnell einmal etwas schiefgehen, weil die Unterscheidung wissenschaftlich stringenter Information von pseudowissenschaftlichem Geschwafel einen Algorithmus überfordern kann.

Sicher werden heute meist nur Fachinformationen ins Netz gestellt, die von IT-Abteilungen „Google-fit“ gemacht wurden, wir dürfen wohl auch davon ausgehen, dass Google in wirklich wichtigen Fällen „menschlich nachjustiert“: Bei Informationen zu Corona fällt z. B. auf, dass immer zuerst die aktuellen, offiziellen Nachrichten zu Virus und Pandemie und dann die Regierungsseiten und die Seite des zuständigen Robert Koch-Instituts (RKI, Bundesinstitut für Infektions- und andere Krankheiten) ganz oben gelistet werden. Bundesregierung + RKI achten allerdings auch darauf, die Seiten laufend mit dem aktuellen Datum zu versehen, die wichtigste Seite sogar am Wochenende.

In anderen Fällen läuft es nicht ganz so gut: Histaminunverträglichkeit ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit mit vielen verschiedenen Ursachen, die sich in verschiedenen Formen zeigt. Sehr häufig verursachen übermäßiger Histaminverzehr (Histaminvergiftung), Störungen des Histaminstoffwechsels (durch Koffein, Medikamente wie ASS, Diclofenac, viele weitere) und v. a. auf eine gestörte Darmschleimhaut zurückgehende Enzymstörungen die Beschwerden. Sehr selten handelt es sich um eine Histaminintoleranz = einen Enzymmangel mit genetischen Ursachen. Wenn sich Betroffene von einem Arzt aufklären lassen, wird er über Vermeidung von Histaminvergiftungen und Medikamentenmissbrauch aufklären, ggf. Arzneien wechseln und eine Ernährungsberatung veranlassen, die den Darm heilen lässt. Weil die Histaminunverträglichkeit mitsamt Histaminintoleranz vor gut einem Jahrzehnt beschrieben wurde und sich bei der Therapie der Histaminintoleranz als erblichem Mangel auch wenig ändern kann, gibt es dazu kaum aktuelle Veröffentlichungen. Zu den weiteren Ursachen der Histaminunverträglichkeit und deren Therapie gäbe es dagegen recht viel Neues, das Betroffene bei Google leider nicht finden, weil sie mit dem Stichwort Histamin sofort bei sehr vielen aktuellen nicht wissenschaftlichen Seiten zur Histaminintoleranz landen, die zur Selbsthilfe lange Listen verbotener Lebensmittel enthalten (darunter auch viele sehr gesunde). Wenn Betroffene all diese Lebensmittel vermeiden, haben sie gute Chancen, ihren Darm mit den Ersatzlebensmitteln erst so richtig durcheinanderzubringen.

Auch in vielen anderen Bereichen ist es nicht zielführend, wenn der Suchende nur die neuesten Informationen zu einem Thema bekommt. In einer Welt mit unglaublich viel Wissen bekommt kein Schüler alle Basis-Informationen, die er braucht, um sein Leben zu bewältigen. Diese Informationen veralten nicht mit dem Fortschritt der Wissenschaft; und der Mensch braucht sie auch, um sich in den vielen neuen Informationen, die heute täglich auf uns einprasseln, ohne Schaden zurechtzufinden. Wo auch immer Googles Einstufung nach Freshness von den Websites wegführt, die solche Basis-Infos bieten, macht die „neueste Google-Info“ die Menschen nicht unbedingt schlauer, sondern verwirrt sie erst so richtig.

Damit erlangt der Ranking-Faktor Freshness vor allem bei Basis-Informationen eine nicht immer zielführende Relevanz, die seriöse Websitebetreiber zur Anpassung hochinformativer Seiten zwingt:

Immer frisch für Google: Freshness für wichtige Seiten herstellen

Freshness ist höchst relevant für alle Seiten, die die neuesten Nachrichten zu sich ständig wiederholenden Ereignissen veröffentlichen – und für diese Seiten auch leicht zu erreichen, weil Freshness hier der eigentliche Sinn der Arbeit ist.

Alle Selbstständigen, Freiberufler und Unternehmer, die auf ihren Seiten einfach nur gute Informationen bringen, zwingt der Ranking-Faktor Freshness zur ständigen Aktualisierung. Wenn es neue Nachrichten zum Thema gibt, ist das gut und dient der Information der Nutzer. Wenn es keine neuen Nachrichten zum Thema gibt und eigentlich nichts zu aktualisieren wäre, besteht die Gefahr, dass Seiten mit guten, seriösen Inhalten von Seiten mit mehr Freshness verdrängt werden. Die Gegenwehr hängt dann auch von den Verdrängern ab:

  1. Wenn unseriöse Seiten nicht haltbare „Neuigkeiten“ zum Thema verbreiten, um daraus Gewinn zu ziehen, hilft eine Meldung an Google: https://support.google.com/legal/answer/2463296?hl=de.

Da Google inzwischen auch diverse Vorgaben zur Qualitätsprüfung in die Algorithmen implementiert hat, passiert das selten, aber es ist möglich.

  1. In Grenzfällen kann eine kreative, eine Zeit lang ständig aktualisierte Gegenwehr helfen. Als Beispiel kann hier die Flut von Pseudo-Tests dienen, die das Netz seit einiger Zeit überschwemmen. Die Stiftung Warentest wehrt sich nicht dagegen, da die meisten Verbraucher wissen, wo sie echte Tests finden. Sie hätte aber auch vor Gericht Schwierigkeiten, weil bei diesen „Test-Plattformen“ für aufmerksame Leser zu merken ist, dass hier keine echten Tests nach sinnvollen Kriterien stattfinden. Wenn die Seiten seriöser Unternehmen durch solchen Unsinn verdrängt werden, können diese Unternehmen kreativ und mit Seiten höchster Freshness dagegenhalten: Aktuelle Neuigkeiten zu (seriösen Tests), die dann in allen Einzelheiten beschrieben werden, ohne die prekären (Test-) Seiten überhaupt zu erwähnen …
  1. Wenn Informationsseiten, die eigentlich nicht ständig aktualisiert werden müssen, von guten Mitbewerber-Seiten abgehängt werden, weil diese sich Neuigkeiten aus den Fingern gesaugt haben, sollten diese Seiten ebenfalls aktualisiert werden. Irgendetwas Neues wird es schon zu berichten geben im Umfeld Ihres Themas; bringen Sie das ganz groß raus. Zur Not muss die Neuigkeit eben selbst hergestellt werden, z. B. durch ein Gewinnspiel oder eine Einladung zu einem „Tag der offenen Tür“.

Freshness als Gemeinschaftsaufgabe

Wenn ein Unternehmen seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten die immer gleichen guten Produkte herstellt oder die immer gleiche sinnvolle Dienstleistung anbietet und eigentlich nur in Ruhe seine Arbeit machen will, kann es den Arbeitsablauf ziemlich stören, wenn ständig Freshness für Google hergestellt werden muss.

In solchen Fällen bietet es sich an, Google über einen vorhandenen oder extra dazu gegründeten Verbund ständig Neuigkeiten „vor die Füße zu werfen“: Sie könnten z. B. ein Branchenportal nutzen, um den Kunden von der Entwicklung der Branche zu berichten; natürlich mit gegenseitiger, rankingfördernder Verlinkung und ständigen Neuigkeiten zu den einzelnen Unternehmen.

Praktisches Vorgehen mit Blick auf den Ranking-Faktor Freshness

Für Websites, die auf den oben beschriebenen oder ähnlich aktuellen Informationen aufbauen, ist Freshness Pflicht. Und zwar so sehr und immer Pflicht, dass es sich nicht lohnt, solche Seiten zur Förderung des Images oder anderen Zwecken aufzusetzen, wenn sie nicht ständig aktualisiert werden können.

Auf Informationsseiten, die nicht ständig aktualisiert werden müssen, sollte die Freshness am besten vorbeugend implementiert werden. Das gelingt ganz einfach, indem die einzelnen Seiten immer wieder mit dem Schriftzug „aktualisiert am“ und mit einem neuen Datum versehen werden.

Sprechen Sie zu diesem Thema auch unbedingt Ihre Online-Marketing Agentur an, sie kann Ihnen viele Ideen präsentieren, um Ihr Unternehmen und Ihre Themen immer wieder in einem ganz neuen Licht erscheinen zu lassen.

Bei Fragen oder Interesse nehmen Sie bitte einfach Kontakt zu uns auf.

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