Keyword Density
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Definition
Keyword Density heißt auf deutsch Keyword-Dichte und misst in Prozent, wie oft bestimmte Schlüsselworte in einem Text zu finden sind. Nicht weiter kompliziert: Wenn in einem Text von 100 Wörtern vier Mal das Wort „Auto“ vorkommt, ist die Keyword Density von „Auto“ vier Prozent. Da die Keyword Density ein Begriff aus der Suchmaschinenoptimierung ist, geht es natürlich um Texte auf Websites und die Relevanz der Keyword Density für das Ranking dieser Websites.
In den Anfängen der marktbeherrschenden Suchmaschine Google spielten kurzzeitig Sclüsselbegriffe eine gewisse Rolle, aus denen später die „Keywords“ entstanden:
Googles erster Such-Algorithmus war der von den Google-Gründern Sergej Brin und Larry Page entwickelte PageRank-Algorithmus, der 1998 zur Gründung der Google Inc. führte. September 1999 war die beta-Phase beendet, Google ging mit diesem Algorithmus an der Start.
Der Algorithmus der beiden Spätstarter war gegenüber den Algorithmen der damals etablierten Suchmaschinen Altavista, Lycos, Yahoo eher einfach aufgebaut: Er sortierte die Ausgabereihenfolge schlichtweg nach der Anzahl der Links, die auf eine Seite verwiesen – und dieses einfache „Ranking nach Empfehlungen“ machte Google bereits im Jahr 2000 zur marktführenden Suchmaschine.
Mitte 2000 hatte Google über eine Milliarde Seiten im Index, die nicht mehr nur nach eingehenden Links, sondern sauber nach Themenbereichen sortiert werden mussten, um die Nutzer-Anfragen gut zu befriedigen. Für welche Suchanfrage eine gut verlinkte Website inhaltlich relevant war, konnte Googles Such-Algorithmus anfangs nur anhand des Vorkommens bestimmter Schlüsselbegriffe im Text der Website ergründen:
Der Such-Algorithmus hat ganz schlicht aus dem mehrfachen Vorkommen der binären Einheit, die zur Textausgabe „Auto“ führt, darauf geschlossen, dass diese Website das Thema „Auto“ behandelt. Wenn das Wort „Auto“ sehr oft vorkam, wird der Text dem Nutzer sicher viele Informationen zu Autos bringen, schloss der Algorithmus damals – und setzte damit eine bis heute nachwirkende, unheilvolle Entwicklung in Gang:
Ihr
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„Keyword Density“: Eine Erfindung von Suchmaschinen-Optimierern
Die Menschen, die um eine Verbesserung des Rankings von Websites bemüht waren, bemerkten sehr schnell, dass eine Häufung bestimmter Schlüsselwörter zu besseren Positionen führte. Sie nutzten diese Tatsache auch sehr schnell aus, um das Ranking von Website unabhängig von Bemühungen um Textinhalte zu verbessern: Der oder die Suchbegriffe, zu denen die Seite gut ranken sollte, wurden großzügig in den Text eingebracht – mit der Zeit immer großzügiger, bis die Seiten fast nur noch aus Keywords bestanden und kaum mehr Informationen enthielten. In heiß umkämpften Bereichen gab es noch viel wildere Konstruktionen, Keyword-Listen mit Verlinkungs-Maschinen im Hintergrund, die alle lesbaren Texte auf die hinteren Plätze verbannten.
Da Google weiß, dass kontraproduktiver Missbrauch eine große Gefahr für die Suchmaschine ist, zielten schon die ersten Updates des Such-Algorithmus auf Verhinderung von Manipulationen. Darunter das sehr weitreichende Florida-Update vom November 2003, mit dem die Bestrafung von Keyword Stuffing und anderer „technischer“ SEO-Spam-Taktiken wie das „Verstecken“ von Texten und Links eingeführt wurde. Dieses Update brachte vielen Website-Betreibern entscheidende Ranking-Verluste und richtete den Scheinwerfer der Öffentlichkeit das erste Mal auf die SEO-Szene.
Parallel zu dieser Entwicklung hatte sich nämlich eine ganze Branche von beruflichen „Suchmaschinen-Optimierern“ entwickelt: Ranking-Spezialisten, die sich (frei von jeglichen betriebswirtschaftlichen Erwägungen und ohne Rücksicht auf Textinhalt und Textqualität) um gute Suchmaschinen-Positionen für Firmen-Websites bemühten. Etliche dieser Spezialisten hatten sich erst durch Häufung überflüssiger Keywords einen Namen gemacht, später ging vermutlich aus ihren Reihen der Begriff Keyword-Stuffing hervor – und dazu ein umfassendes Regelwerk rund um „Keywords“, das sich mit jedem weiteren Update von Google zur Verhinderung von Keyword-Manipulationen veränderte und irgendwann auch die „Keyword Density“ hervorbrachte.
Was sagt Google zu Keywords und Keyword Dichte?
Bei all den Milliarden Website, die ins Netz gestellt und von Google indiziert werden, um auf Suchanfragen in einer bestimmten Reihenfolge ausgegeben zu werden, kommt es für Google überhaupt nicht auf Keywords an: Google erwähnt weder in seinem Leitfaden zur „SEO für Anfänger“ (developers.google.com/search/docs/beginner/get-started) noch im Leitfaden zur „SEO für Fortgeschrittene“ (developers.google.com/search/docs/advanced/guidelines/get-started) Keywords, sondern höchstens gelegentlich Texte und Titel – sehr am Rande unter den vielen anderen Dingen, die Voraussetzung für ein gutes Ranking sind (Keywords spielen nur im Rahmen der Google Werbeangeboten wie Google Ads eine Rolle, wo Anzeigen auf bestimmte Schlüsselbegriffe ausgerichtet werden können).
Google hat auch noch nie eine Keyword Density erwähnt oder irgendwelche Hinweise zu einer bestimmten Keyword-Dichte gegeben, weder in seinen Anleitungen zum Erreichen eines guten Rankings noch außerhalb von diesen.
Aus Sicht von Google ist das auch ganz logisch: In seinen Anleitungen zur Suchmaschinen-Optimierung führt Google auf, was Website-Betreiber tun müssen, damit die Crawler der Suchmaschinen die Inhalte einer Website komplett verstehen, crawlen und in den Index aufnehmen können. Wenn das alles erfüllt wird, hat Google sein bei der Indexierung verfolgtes Ziel erreicht: Die Seite kann indexiert und so markiert werden, dass sie den Suchanfragen zugeordnet werden kann, die Inhalte dieser Seite betreffen – um die weitere Bewertung bzw. die Empfehlung der Seite dann den Nutzern zu überlassen.
Google führt in seinen SEO-Anleitungen deshalb auf, wie die Seite technisch aufgestellt werden muss, damit sie den Google-Bots Zugang gewährt und was ein Website-Betreiber beachten muss, damit die Crawler alle Inhalte der Seite erfassen können. Mehr nicht – denn Google ist kein Weltpolizist, der Menschen vorschreiben wollte oder könnte, welche Inhalte sie ins Netz stellen.
In Bezug auf die Inhalte gibt Google nur den Tipp, dass sie ein bestimmtes Thema möglichst klar und umfassend behandeln sollten, weil das dem Nutzer logischerweise den meisten Nutzen bringt. Aus diesen Hinweisen (und den in Werbe-Anzeigen genutzten Keywords) hat die SEO-Welt ihr umfassendes Gebäude rund um Keywords und Keyword Density entwickelt:
Warum ist die Keyword Density immer noch ein prominenter SEO-Begriff?
Warum ist dann so häufig von Keyword Density die Rede, wenn es um Texte für Website geht? Warum wird überhaupt von Keywords gesprochen, wenn Google die in seinen SEO-Leitfäden nicht erwähnt?
Das hat mit der langen Geschichte der Entwicklung des „Textens fürs Internet“ zu tun: Vor dem Internet haben Menschen mit entsprechender Ausbildung (Journalisten) und/oder Begabung (Schriftsteller) Texte geschrieben. Was eine sehr mickrige Informationslandschaft ergab, weil Journalisten die Neuigkeiten des Tages (Jour) bekanntmachen wollen und Sachbuch-Schriftsteller meist erhebliches Vorwissen voraussetzen. Grundlagenwissen wurde in der Schule gelehrt und stand ansonsten in (wenigen) Büchern in Bibliotheken zur Verfügung.
Im Internet konnte nun jeder seine Texte veröffentlichen, ganz toll – aber nicht jeder, der etwas Nützliches zu sagen hat, ist auch ein geübter Schreiber. Und im Netz tummelten sich außerdem sehr schnell sehr viele Menschen, die eigentlich nichts Nützliches zu sagen hatten, aber so tun wollten, damit die Leser nebenbei auch ihre Produkte oder Dienstleistungen wahrnahmen. Im SEO-Umfeld entstand nun eine neue Dienstleistungsbranche, die versprach, aus der Vorgabe von Keyword-Listen unter Einhaltung einer bestimmten Keyword Density Texte zu erstellen, die zu guten Suchmaschinen-Platzierungen führen. Ob das jemals geklappt hat, ist zweifelhaft, weil entsprechende Anbieter natürlich sorgsam vermeiden, ihre Erfolge statistisch zu verfolgen.
Tatsächlich entstehen gute Texte immer gleich, seit der Mensch Schrift entwickelt hat; mit und ohne Internet: Texte an die Allgemeinheit sollten unabhängig von vorgegebenen Längen alles aufführen, was zum Thema gehört und sich so verständlich ausdrücken, dass ein normaler, noch nicht sehr belesener Mensch es versteht: Der berühmte 12-jährige, der inzwischen (unter den aktuellen Schwächen des Schulsystems?) zu einem 14-jährigen „mutiert“ ist.
Welche Rolle spielen Keywords und Keyword Density nun wirklich für gutes Ranking?
Wenn sich Google in die Bewertung der Inhalte durch die Nutzer einmischt, geschieht das immer nur, um Missbrauchs- und Täuschungsversuche abzuwehren.
Deshalb verweist der Google Support auf die Frage nach Keyword Density zuerst auf den Beitrag im SEO-Leitfaden, der dringend rät, irrelevante und überflüssige Keywords zu vermeiden: developers.google.com/search/docs/advanced/guidelines/irrelevant-keywords. Auf die Frage nach der angemessenen Keyword-Dichte antwortet Google, dass es keine Keyword Density-Formel gäbe, und der Versuch, bestimmte Prozentwerte zu erreichen, wahrscheinlich zu schlechter Grammatik führe (https://support.google.com/webmasters/thread/41369937?hl=en).
Auf die Frage nach der besten Anzahl primärer und sekundärer Keywords heißt es: Google kennt den Begriff Keyword-Density nicht; der muss von jemandem erfunden worden sein, der sich mit SEO beschäftigt und den Kunden zeigen wollte, was er tut (support.google.com/webmasters/thread/87520405?hl=en).
Dazu kommt, dass der Google-Algorithmus in etwa 10.000 kleinen Updates (ca. 600 pro Jahr seit 2003) und ca. 70 großen Updates gewaltige Fortschritte gemacht hat. Genauer gesagt, die Google-Algorithmen, denn Google beschäftigt inzwischen gut 20 User-Agents, die Tag und Nacht das Netz durchstreifen [Link Artikel Googlebot|.
Da dieses Netz nach wie vor beweist, dass vergleichsweise wenige Menschen Themen/Sachverhalte verständlich erklären können oder wollen, aber sehr viele Menschen wirre bis manipulative Texte zu ihren Zwecken nutzen möchten, ist das Aussortieren manipulativer Texte immer noch eine Hauptaufgabe der Crawler. Dafür stehen Google inzwischen sehr gut geschärfte Waffen zur Verfügung: Die Google-Algorithmen sind längst über „mathematische Dummheit“ hinausgewachsen. Sie beurteilen keine einzelnen Wörter mehr, sondern semantische Entitäten“ [Link Artikel Entitäten] und setzen zur Texterkennung immer mehr künstliche Intelligenz aus der Google AI-Abteilung ein.
Diese Bemühungen belohnen aber auch qualitativ hochwertige Texte, und das vollkommen unabhängig von irgendwelchen Keywords: Google AI existiert seit 2018; bald danach wurden die ersten Seiten erspäht, die den begehrten Ranking-Platz Nr. 1 für Schlüsselbegriffe einnahmen, die nicht oder kaum auf der Seite vorkamen, aber diese Begriffe dennoch sehr gut beschrieben. Außerdem beschäftigt Google inzwischen über 10.000 quer durch die Welt verteilte Qualitätsprüfer (Evaluatoren), die Webseiten „ganz menschlich“ prüfen – um den Nutzern ganz oben in den Suchergebnissen qualitativ hochwertige Website-Inhalte zu präsentieren, in denen die Nutzer nicht irregeführt, abgezockt oder beleidigt werden (siehe www.google.com/intl/de/search/howsearchworks/mission/users).
Wie wird die richtige Keyword Dichte für Internet-Texte ermittelt?
Wir haben hoffentlich genug Google-Belege angeführt, um zu verdeutlichen, dass es wirklich keinerlei vorgeschriebene Keyword Density-Dichte gibt.
Google drückt es so aus: Die Leser einer Website sind Menschen; und die Googlebots versuchen, die besten Ergebnisse von und für Menschen zu ermitteln. Die „beste Keyword-Dichte“ führt die Begriffe, um die sich der Text dreht, in einem natürlichen, gut lesbaren Umfeld auf und liefert so die beste und genaueste Antwort der Suche des Nutzers.
Google entwickelt sich sich mit zunehmender Fahrt in Richtung semantischer Texterkennung. Auch wenn alles oben Beschriebene zuerst in den USA zum Tragen kommt, zeigt es ganz klar, wohin die Reise geht: Das beste Ranking sollten schon immer die Texte erhalten, die ein bestimmtes Thema (mit den Schlüsselbegriffen, unter denen Nutzer dieses Thema suchen) umfassend und gut verständlich beschreiben – Google wird nur immer besser darin, solche Texte zu erkennen.
Um gute Texte für Websiten zu erstellen, brauchen Sie ein Thema, das sich in einer vernünftigen Textlänge beschreiben lässt. Sie brauchen Wissen zu diesem Thema und Wissen zu den besten Quellen zu diesem Thema; und die Fähigkeit, gute Texte zu schreiben (oder einen Menschen, der das für Sie übernimmt – Ihre Online-Marketing Agentur kann Ihnen bestimmt gute Texter empfehlen). Diese Texte sollten die Schlüsselbegriffe enthalten, die Nutzer mit diesem Thema verbinden; aber besser nicht nach irgendwelchen Keyword-Listen oder Vorgaben zur Keyword Density geschrieben werden – wie sich das auf die Textqualität auswirkt, können wir im deutschsprachigen Netz (noch) täglich lesen.
Bei Fragen oder Interesse nehmen Sie bitte einfach Kontakt zu uns auf.
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