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hreflang

Definition

In diesem Glossarbeitrag geht es um die Auszeichnung einer Websites, deren Inhalte in mehreren Sprachen ausgegeben werden sollen. Das HREFLANG-Attribut liefert Google hier wichtige Orientierungshinweise, ohne die mehrsprachige Seiten in der Regel kein gutes Ranking erreichen können.

Ihr

Ansprechpartner

Khalil Agheli Zadeh Geschäftsführer
Khalil Agheli Zadeh
Geschäftsführer

Das HREFLANG-Attribut: Funktionen und Bedeutung für die Suchmaschinenoptimierung

Mit dem Link-Attribut „Hreflang“ werden Sprache und Land einer URL beschrieben, damit Google die geografische Ausrichtung der Website besser interpretieren kann. 

Die Verwendung des Attributs hilft Google zunächst dabei, jedem Nutzer die Version der Website in seiner Landessprache anzuzeigen.

Sie hilft Google darüber hinaus, auf international aufgesetzten Seiten den Durchblick zu behalten. Wenn Google zwei regionale Seiten ohne HREFLANG-Attribut nicht eindeutig zuordnen kann, kann bei Suchanfragen die falsche Version ausgegeben werden.

Das kann der Sichtbarkeit der Seite bei Google einen erheblichen Schlag versetzen (siehe unten Beispiel Hertz). Wenn in Deutschland die .ch-Seite und in der Schweiz die .de-Seite angezeigt wird, sinkt dann auch die Klickrate (der CTR) in beiden Ländern, während die Bounce Rate (Absprungrate) in beiden Ländern in unerfreuliche Höhen springt. Beides zusammen wird dann auch noch von Google als negativer Rankingfaktor interpretiert, was dem gesamten Web-Auftritt nicht gut tut. 

Nebenbei vermeidet der Einsatz des HREFLANG-Attribut sehr effektiv die Duplicate Content-Probleme, die bei inhaltlich identischen Sprach- und Landesversionen einer URL drohen.

Wann sollte/muss das HREFLANG-Attribut eingesetzt werden?

HREFLANG sollte eingesetzt werden, wenn (fast) identische Seiten in verschiedene Sprachen / für verschiedene Ländern existieren und ausgegeben werden sollen:

  • Website A wird für Land B (C, D …) in die jeweilige Landessprache übersetzt
  • Von Website A wird eine gleichsprachige Version für Land B angefertigt, in der sich aber die Währung, Versandbedingungen etc. ändern (z.B. internationale Online-Shops)
  • Von Website A wird nur das Seitentemplate für Land B übersetzt, während der Content in Sprache A bleibt (z.B. bei User-generated content, sollte aber außerhalb komplett englischsprachiger Wissenschaftsbereiche möglichst vermieden werden)
  • Website A wird für Gäste aus Land B in Land A in die Landessprache B übersetzt (Polnische Website mit Informationen für Ukrainer in Polen)
  • Website A wird für Land A in mehrere Landessprachen übersetzt (Schweizer Website in Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch)

HREFLANG und die weiteren Geotargeting Faktoren

Wenn eine Website mit dem HREFLANG-Attribut ausgezeichnet wird, müssen auch alle weiteren Faktoren beachtet werden, die Google für sein Geotargeting auswertet, um lokalisierte Suchergebnisse auszugeben. Diese Google Faktoren sollten den HREFLANG-Inhalte keinesfalls widersprechen, weil „verwirrte Google-Algorithmen“ selten zu guten Ranking-Plätzen führen:

 

  1. Sprache der Website-Inhalte

Die Sprache des Contents und der „technischen Inhalte“ werden von Google natürlich auch zu Geotargeting-Zwecken ausgewertet.

Wenn auf einer Website mehrere unterschiedliche Sprachen eingesetzt werden, ist Google darauf angewiesen, dass HREFLANG und weitere Faktoren Klarheit schaffen.

 

  1. Die Domain

Die country-code Top Level Domains (ccTLDs, landesspezifische Domainendungen wie .de, .ch, .fr …) werden von Google als starkes Geotargeting-Signal gewertet. Als so starkes Signal, dass Websites, die auch im Ausland ein gutes Ranking erzielen möchten, besser eine genericTLDs (.com, .org, etc.) wählen sollten, die Google weder einer Sprache noch einem Land zugeordnet: Während die Seite www.Beispiel.de/fr/ in Frankreich nur schwer ein gutes Ranking erreichen wird, hat die Seite www.Beispiel.com/fr/ durchaus gute Chancen. Voraussetzung ist dann natürlich, dass Google mit dem HREFLANG-Attribut die Orientierung ermöglicht wird.

 

Eine Liste der Domains, die von Google außer .com + .org als generische Domain gewertet werden, finden Sie hier: https://developers.google.com/search/docs/advanced/crawling/managing-multi-regional-sites?visit_id=637869209713345426-2319116255&rd=1#generic-domains (kann sich ändern, fragen Sie vor Wahl der Domain Ihre Online-Marketing Agentur).

 

  1. Einstellungen in der Google Search Console

Jeder Websitebetreiber kann und sollte in der Google Search Console (den früheren Webmaster Tools) Sprache und geografische Ausrichtung seiner Website vermerken. Auch für „nur deutsche Seiten“, weil Google diese Signale ganz einfach lesen kann; aber vor allem für Seiten, die in mehreren Sprachen ausgegeben werden sollen. Achten Sie darauf, dass diese Angaben keinen anderen Geotargeting-Signalen widersprechen (was sich negativ auf das Ranking auswirken könnte). Das gilt natürlich auch für die „Internationale Ausrichtung“ von generic Top-Level-Domains in der Google Search Console.

 

  1. Währung und Adressformate

Wenn auf einer Website Preise, Adressen und Telefonnummern auftauchen, verwendet Google die Währungsauszeichnung (EUR, £, $ ff.), die jeweiligen Adressformate und Telefonvorwahlen von Land und Region/Stadt zum Geotargeting. Hier ist vor allem wichtig, dass die Formate stimmen; Adressformate siehe www.loqate.com/de/adressvalidierung/internationale-adressformate, Telefonnummern siehe www.cm.com/de-de/blog/wie-formatiert-man-internationale-telefonnummern.

 

  1. Backlinks

Backlinks können unter dem Gesichtspunkt der regionale Zuordnung zum Rankingfaktor werden: Bei Seiten, die einen landesübergreifenden Sprachraum adressieren, wertet Google aus, von wo eine Seite hauptsächlich verlinkt wird. Wenn eine deutsche Seite, die natürlich den gesamten deutschsprachigen DACH-Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) anspricht, hauptsächlich aus Österreich verlinkt wird, beeinflusst das Googles Geotargeting.

 

Bei falschen Einsatz des HREFLANG-Attribut kann es auch das Ranking bzw. die Sichtbarkeit beeinflussen, wie in www.sistrix.de/news/geotargeting-von-websites am Beispiel der Autovermietung Hertz erklärt wird.

 

  1. Google My Business Eintrag

Die Daten aus einem Eintrag in Googles My Business dienen Google ebenfalls zum Geotargeting, auch sie sollten den Angaben im HREFLANG-Attribut nicht widersprechen.

 

  1. Andere Suchmaschinen

Wenn die weiteren Sprachen Länder betreffen, in denen Google nicht der beherrschende Marktführer unter den Suchmaschinen ist, erfordert die Abstimmung auf die lokal präsenten Suchmaschine weitere Maßnahmen: Während Google das „content-language“ Meta-Tag und andere Meta-Tags zur Sprache schon lange nicht mehr für Geotargeting heranzieht, spielen diese Meta-Tags bei den Suchmaschinen wie Bing (v. a. in DE über Ecosia + den USA präsent) oder Yahoo (33% Marktanteil in Japan) sehr wohl noch beim Geotargeting mit.

Bei der Suchmaschine Yandex (Russland) verstecken sich die geografischen Einstellungen der Google Search Console in den Index-Einstellung auf Yandex.webmaster (Site Region Angaben). Bei den weiteren Suchmaschinen kommt es darauf an, ob sie fremde Indices nutzen (Startpage: Google ohne Tracking) oder einen eigenen Index aufgebaut haben (Baidu, China; Seznam, Tschechien).

Praktische Nutzung des HREFLANG-Attributs

Der produktive Einsatz des HREFLANG-Attributs bedarf einiger Vorüberlegungen:

  • Um welche URLs geht es, in welchen Sprachen liegen diese vor (sind alle URLs in allen Sprachen verfügbar)?

  • Welche Sprach-/Landkombinationen sind relevant?

  • Sind die Seiten bereits miteinander verlinkt (alle untereinander verlinkt)?

  • Gibt es Content, der nicht in allen Sprachen ausgegeben werden darf (z.B. bestimmte Kategorien in einem Online-Shop, die nur in EU-Ländern verfügbar sein sollen)

  • Sind alle schwierigen Fachbegriffe/Produktbeschreibungen in jede Ziel-Sprache übersetzt?

  • Ist eine x-default-Auffangseite sinnvoll?

  • Welche Strategien zur Spracherkennung sollen eingesetzt werden (Browserweiche, Länderauswahl, Sprachauswahl)?

  • Soll diese Auswahl auf jeder URL oder nur auf der Startseite angeboten werden?

  • Wenn dies geklärt ist, können die URLs der Sprach- bzw. Landesversionen der Website zu Blöcken zusammengefasst werden. Jeder Block besteht aus der Seite in der Ursprungssprache und allen fremdsprachlichen URLs dieser Seite, in die nun der entsprechende HREFLANG-Block implementiert werden kann:

Syntax und Implementierung von Hreflang

Die HREFLANG-Attribute müssen auf jeder Seiten der Website eingesetzt werden, auf der Startseite und den Unterseiten. Jede URL in einem HREFLANG-Blocks bekommt ihr eigenes HREFLANG-Link-Element, das aus folgenden 3 Bausteinen besteht:

– rel=“alternate“ (Hinweis auf alternative Version)

– hreflang=“de-DE“ (Sprachcode-optional Ländercode) und

– href=“https://www.example.com“ (Angabe der jeweiligen absoluten URL)

 

Zur Implementierung der HREFLANG-Blöcke gibt es mehrere Möglichkeiten, wobei in der Regel die einfache Implementierung als (HTML-) Link-Element im HTML-Header als schnellste Lösung gewählt wird. Im Head-Bereich des HTML Codes jeder Seite des HREFLANG-Blocks werden dann alle URLs der verschiedenen Sprachversionen eingebunden:

[[link rel=“alternate“ hreflang=“de“ href=“https://www.Beispiel.com/de/“ /

link rel=“alternate“ hreflang=“pl“ href=“https://www.Beispiel.com/pl/“ /

link rel=“alternate“ hreflang=“fr-CH“ href=“https://www.Beispiel.com/fr/ch/“ /

link rel=“alternate“ hreflang=“en“ href=“https://www.Beispiel.com/en“ /]]

 

Nicht-HTML-Inhalte wie z.B. PDFs können mit einem HREFLANG-Attribut im HTTP-Header sprachlich gekennzeichnet setzt werden:

Link absolute URL ; rel=“alternate“; hreflang=“es“,; rel=“alternate“; hreflang=“de“,; rel=“alternate“; hreflang=“fr-CH“,; rel=“alternate“; hreflang=“en“

 

Bei großen Websites mit vielen URLs, die in vielen verschiedenen Sprachen ausgegeben sollen, wird das HREFLANG-Attribut am besten in die XML-Sitemap integriert (die Auszeichnung jeder einzelnen URL würde den Quelltext gewaltig aufblähen und den Seitenaufruf verlangsamen). Ihre Online-Marketing Agentur kann Ihnen die weiteren Vorteile dieser Auslagerung und die hier nicht ganz unkomplizierte Implementierung erklären.

 

Google gibt hier: developers.google.com/search/docs/advanced/crawling/localized-versions ein Beispiel für eine HREFLANG-XML-Sitemap.

Codes, Varianten und Fehlervorbeugung

Die Hreflang Sprach- und Country Codes richten sich nach dem Internationalen ISO-System:

Sprachcodes nach ISO-639-1: de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ISO-639-1-Codes

Ländercodes nach ISO-3166-1: de.wikipedia.org/wiki/ISO-3166-1-Kodierliste

Die Angabe des Sprachcodes ist der Kern des HREFLANG-Attribut, die Angabe des Ländercodes (nach Bindestrich) ist nicht zwingend erforderlich, aber manchmal sinnvoll:

– Für eine englische Seite ohne spezielle regionale Zuordnung reicht „en“

– Die englische Seite für User in Kanada wird mit „en-CA“ besser gekennzeichnet, die ukrainische Seite für Nutzer in Deutschland mit „uk-DE“ ebenso

 

Mit dem „Sprachcode“ x-default können Auffangseiten für User ausgezeichnet werden, die von keiner der mit Hreflang ausgewiesenen Sprachversionen angesprochen werden und sich auch keinem der Länder zuordnen lassen (z. B. für Landingpages mit manueller Sprachauswahl oder für Weiterleitungen, die unabhängig von Sprache und Ort funktionieren sollen). Außerdem ist es möglich, eine Website „Beispiel.de“ als „de-DE“ für Deutschland, als Auffangseite „x-default“ und als „de“ für alle deutschsprachigen Nutzer auszeichnen.

Die häufigsten Fehler bei der Anwendung von HREFLANG betreffen die Verlinkung: Jede Seite eines HREFLANG-Blocks muss alle anderen Versionen und auch sich selbst verlinken, wobei immer die absoluten URLs eingesetzt werden müssen. Sehr beliebt sind auch fehlerhafte Sprach- und Ländercodes, die HREFLANG fehlleiten, wirkungslos machen und die Seite auch richtig ins „Aus“ schießen können: Wenn der Ländercode der Vereinigten Arabischen Emirate (AE) aus Versehen als Sprachcode eingesetzt wird, wird Google die Seite nach dem Sprachcode „ae“ in der Sprache Awestisch (der Kultsprache der altiranischen Zarathustrismus-Priester) ausgeben. Damit kann die Website kaum ein gutes Ranking aufbauen, weil es in dieser längst ausgestorbenen Sprache kaum Suchanfragen geben wird (aufpassen, es gibt etliche weitere solcher „falschen Freunde“).

Bei Problemen mit der Integration des hreflang-Attributs helfen die Google Search Console (https://developers.google.com/search/docs/advanced/crawling/localized-versions?hl=de#troubleshooting), Google „Bericht zur internationalen Ausrichtung“ (https://support.google.com/webmasters/answer/6059209?hl=de) und (vermutlich am besten) die Geotargeting-Spezialisten in Ihrer Online-Marketing Agentur.

Bei Fragen oder Interesse nehmen Sie bitte einfach Kontakt zu uns auf.

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